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Klinik-Netzwerk engagiert sich für optimale Versorgung von Unfallopfern

Klinik-Netzwerk engagiert sich für optimale Versorgung von Unfallopfern Uniklinik Dresden

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie übergibt am Dienstag Zertifikate an zwölf Krankenhäuser der Region und startet damit das Regionale TraumaNetzwerk Ostsachsen

 

Um zu jeder Tages- und Nachtzeit eine schnelle und flächendeckende Versorgung von Schwerstverletzten auf höchstem Versorgungsstandard sicherzustellen, haben sich insgesamt zwölf Krankenhäuser aus Dresden, Freital, Görlitz, Kamenz, Meißen, Radeberg, Radebeul und Zittau im „Regionalen Trauma-Netzwerk Ostsachsen“ zusammengeschlossen. Sie erfüllen damit die Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), die in den vergangenen Monaten die einzelnen Mitgliedskliniken und das gesamte Netzwerk überprüft und zertifiziert hat. Die teilnehmenden Kliniken des TraumaNetzwerks Ostsachsen verpflichten sich nicht nur zur Einhaltung der DGU-Qualitätsstandards bei der Behandlung von Schwerst- und Mehrfachverletzten, sondern haben mit der Arbeit im TraumaNetzwerk auch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess angestoßen. Dazu gehören neben den optimierten Versorgungsstrukturen und Weiterbildungsmaßnahmen auch gemeinsame Fallbesprechungen, Qualitätszirkel sowie die freiwillige Verpflichtung zur Dokumentation von Behandlungen im bundesweiten „TraumaRegister DGU®“. Darüber hinaus sichern externe Fachgutachter bei regelmäßigen Überprüfungen dauerhaft für bestmögliche Abläufe und Strukturen innerhalb der Kliniken sowie im Netzwerk selbst.

Mit der Übergabe der Zertifikate zum Regionalen Trauma-Netzwerk Ostsachsen durch den DGU-Generalsekretär Prof. Hartmut Siebert und Prof. Steffen Ruchholtz, Sprecher des „Arbeitskreises Umsetzung Weißbuch/TraumaNetzwerk (AKUT)“, am Dienstag, dem 28. Mai um 17 Uhr im Hörsaal des Herzzentrums Dresden, findet die Aufbauarbeit für das Zentrum ihren offiziellen Abschluss. „Häufig entscheidet die erste Stunde nach dem Unglück – die so genannte ‚golden hour of shock´ – über Leben und Tod eines Patienten. Dieses Zeitfenster muss optimal genutzt werden – außerhalb und innerhalb der Krankenhäuser“, sagt Prof. René Grass, Sprecher des neu etablierten „Regionalen TraumaNetzwerks Ostsachsen“ und stellvertretender Direktor der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus. Das nun zertifizierte Netzwerk sorgt mit klar definierten Abläufen und Leistungsprofilen der einzelnen Mitgliedskliniken unter anderem auch dafür, Unfallopfer mit Mehrfachverletzungen (Polytrauma) zielgenau in ein geeignetes Krankenhaus einzuliefern. „Durch diese transparenten Strukturen wissen die Retter besser, wer der richtige Ansprechpartner ist“, erklärt Prof. Grass.

Hierfür haben alle im TraumaNetzwerk Ostsachsen zusammengeschlossenen Kliniken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit Entscheidungskriterien zur Wahl des adäquaten Akutkrankenhauses festgelegt. Sie helfen bei der Frage, ob ein Unfallopfer in der nächstgelegenen Klinik behandelt werden kann oder ob ein Transport in ein regionales oder überregionales Traumazentrum erforderlich ist. Neben modernster Ausstattung – etwa der schnellen digitalen Vermittlung von Röntgenaufnahmen – sowie der Gewährleistung eines festgelegten Facharztstandards verpflichten sich die beteiligten Kliniken aber auch zur gemeinsamen Erarbeitung standardisierter Behandlungskriterien und der Teilnahme ihrer Mitarbeiter an speziellen Fort- und Weiterbildungsprogrammen.

Die Mitglieder im TraumaNetzwerk Ostsachsen sind im Rahmen der DGU-Zertifizierung in drei Kategorien eingestuft worden. An der Spitze stehen das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden sowie das Krankenhaus Dresden Friedrichstadt als überregionale Traumazentren. Mit dem Städtischen Klinikum Görlitz, dem Klinikum Pirna GmbH, den Weisseritztalkliniken Freital, dem Städtischen Krankenhaus Dresden- Neustadt und dem Elblandkliniken Radebeul gehören fünf regionale Traumazentren dem Netzwerk an. Hinzu kommen die lokalen Traumazentren Malteser Krankenhaus Kamenz und das Klinikum Oberlausitzer Bergland gGmbH in Zittau.

Hintergrundinformation „TraumaNetzwerk DGU®
Jedes Jahr erleiden über 38.000 Menschen in Deutschland schwere, oft lebensbedrohliche Mehrfachverletzungen – so genannte Polytraumata – im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder während der Freizeit. Die Überlebenschance sinkt mit jeder Viertelstunde. Das Behandlungsergebnis hängt maßgeblich ab von der Verletzungsart und -schwere sowie der zeitnahen präklinischen und klinischen Erstversorgung. Hierzu müssen alle Akteure optimal zusammenarbeiten: Das sind vor allem die Rettungsdienste sowie die entsprechend qualifizierte Traumaklinik mit allen für die Versorgung von Schwerverletzten notwendigen medizinischen Disziplinen.

Um jedem Schwerverletzten an jedem Ort in Deutschland zu jeder Zeit die gleichen Überlebenschancen zu bieten, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie das Projekt „TraumaNetzwerk DGU®“ ins Leben gerufen. Derzeit gibt es in Deutschland 38 von der Gesellschaft zertifizierte Netzwerke mit 527 geprüften Kliniken. Ziel der DGU ist es, jedem Schwerverletzten in Deutschland rund um die Uhr die bestmögliche Versorgung unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu ermöglichen. Das setzt fachliche Kompetenz und die Bereitschaft aller Beteiligten voraus, bestehende Versorgungskonzepte gemeinsam weiter zu entwickeln.

Die DGU hat als logische Konsequenz langjähriger Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnisse ein Konzept zur Einrichtung von an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Netzwerken von Kliniken zur Schwerverletztenversorgung entwickelt (TraumaNetzwerk DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie). Die daran teilnehmenden Einrichtungen übernehmen entsprechend ihrer Ausstattung und Struktur unterschiedliche Aufgaben in diesem Netzwerk als überregionales, regionales oder lokales Traumazentrum. Grundlage ist das Weißbuch Schwerverletzten-Versorgung der DGU, das Empfehlungen zur Struktur Organisation, Ausstattung sowie Förderung von Qualität und Sicherheit der Schwerverletzten-Versorgung in Deutschland enthält.

Quelle:


Regionales TraumaNetzwerk Ostsachsen /c/o Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

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