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Uni-Frauenklinik erweitert Behandlungsangebot für Endometriose-Patientinnen

Uni-Frauenklinik erweitert Behandlungsangebot für Endometriose-Patientinnen Uniklinikum Dresden

Nach Zertifizierung als Endometriosezentrum wird die Spezialsprechstunde ausgebaut / Experten sichern
zeitnahe Diagnose und interdisziplinäre Betreuung / Informationsveranstaltung für Betroffene am 15. Oktober

Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. hat nach eingehenden Prüfungen die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden als Endometriosezentrum anerkannt. Damit bestätigt die Endometriose-Vereinigung der Klinik, dass sie als erste Institution in Sachsen für diese Erkrankung ein umfassendes und nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechendes Angebot an Diagnose- und Therapieverfahren bereithält. Um Endometriose erfolgreich zu behandeln, bietet die Uni-Frauenklinik den Patientinnen eine große Bandbreite an ärztlichem Know-how an. Dazu gehö­ren spezielle Untersuchungsmethoden, medikamentöse und minimal-invasive operative Therapien, sowie roboterassistierte OP-Verfahren. Über das Krankheitsbild und deren Behandlungsoptionen findet am 15. Oktober um 18.30 Uhr im Hörsaal des Universitäts Kinder-Frauenzentrums eine Informationsveranstaltung statt.

Endometriose ist eine oft mit starken Schmerzen einhergehende, chronische, aber dennoch gutartige Erkrankung. Ausgangspunkt des Leidens ist Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter absiedelt. Betroffen sind vor allem die Eierstöcke und das Bauchfell; aber auch Eileiter, Darm und  Blase können befallen sein. Da die Endometrioseherde von den Hormonen des Monatszyklus beeinflusst werden, können sie zyklisch wachsen und bluten. Folge sind Entzündungen; es können sich aber auch Zysten bilden oder Vernarbungen und Verwachsungen entstehen. Dies ist oft der Grund, warum die Erkrankung mit starken Schmerzen verbunden ist. Auch ist Endometriose häufig Ursache eines unerfüllten Kinderwunschs. Zwischen sieben und 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter dieser Erkrankung. Das bedeutet, dass es allein in Sachsen zwischen 56.000 und 120.000 Betroffene gibt. Auch die volkswirtschaftlichen Folgen sind erheblich: Eine US-amerikanische Studie geht davon aus, dass aufgrund endometriosebedingter Schmerzen mehr Frauen tageweise krank zu Hause bleiben als durch Migräne. „Trotzdem wird der Krankheit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur sicheren Diagnose vergehen im Durchschnitt sechs Jahre“, sagt Prof. Pauline Wimberger. Ein entscheidender Grund hierfür sei, so die Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, dass die Endometriose eine sehr komplexe Erkrankung ist: „Die Symptome und Folgen sind sehr vielfältig. Deshalb spielen spezialisierte Gynäkologen, die im Bedarfsfall wiederum Kollegen anderer Fachgebiete in die Untersuchungen und Therapien einbeziehen, eine wichtige Rolle. Das ist im Uniklinikum eine Selbstverständlichkeit“, betont die Klinikdirektorin.

Im durch die Endometriose-Vereinigung Deutschland zertifizierten Zentrum der Uni-Frauenklinik ist sichergestellt, dass nach einem ausführlichem Gespräch zur Krankheitsgeschichte sowie den Untersuchungen ein individuelles Behandlungsschema entwickelt und mit den Patienten besprochen wird. Da die Erkrankung hormonabhängig ist, stehen in einem ersten Schritt unterschiedliche medikamentöse Therapien zur Verfügung. Typischerweise erfolgt die feingewebliche Sicherung der Diagnose per Bauchspiegelung, also minimal-invasiv. Falls komplexere chirurgische Eingriffe notwendig sein sollten, arbeiten die Gynäkologen mit den Ärzteteams der Kliniken für Urologie sowie für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie eng zusammen. Auch die Institute für Radiologie und für Pathologie des Dresdner Uniklinikums gehören zu dem interdisziplinären Netzwerk auf das das Endometriosezentrum zurückgreift. Auch die Kooperation mit der Schmerzambulanz des Universitätsklinikums ist ein wichtiges Element der umfassenden Versorgung der Patientinnen.

Im Rahmen einer Zertifizierung überprüft die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. aus Sicht der Patientinnen, wie im Klinikalltag die für ein Zentrum notwendigen Standards sichergestellt werden. Dabei geht es um ein für die Patientinnen nachvollziehbares Aufnahmeprozedere, um Ablauf und Inhalte der Aufklärungs- und Abschlussgespräche, die Ausstattung des Krankenhauses, die Überleitung von Endometriose-Patientinnen in eine Rehabilitation oder Anschlussheilbehandlung. Der Vereinigung geht es aber auch um eine Betreuung, die Angebote im komplementärmedizinischen Bereich – zum Beispiel Akupunktur oder Ernährungsberatung – und die Einbindung von Selbsthilfegruppen einschließt.

Informationsveranstaltung
Die Europäische Endometriose Liga e.V. bietet am Dienstag, den 15. Oktober, ab 18.30 Uhr im Rahmen einer Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion Informationen über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Endometriose an. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet im Hörsaal des Universitäts Kinder-Frauenzentrums (Haus 21), Fetscherstraße 74, 01307 Dresden statt. Die Klinikdirektorin Prof. Pauline Wimberger sowie das Team des Endometriosezentrums der Uni-Frauenklinik erläutern Ursachen, Symptome, Therapieansätze und Erfolgsaussichten. Eine von Endometriose betroffene Patientin steht ebenfalls bereit, Fragen des Publikums zu beantworten.

Kontakt für Patientinnen
Zeiten der Endometriose-Sprechstunden: Freitags von 8 bis 12 Uhr, und nach Vereinbarung
Telefonische Terminvereinbarung: 0351 458-21 83 (Allgemeine Ambulanz der Universitätsfrauenklinik)
www.uniklinikum-dresden.de/gyn
www.endometriose-vereinigung.de
www.endometriose-liga.eu

Quelle: Uniklinik Dresden

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