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Informationen aus dem UKD

Informationen aus dem UKD www.einlebenretten.de

„Prüfen. Rufen. Drücken!“

Anästhesisten und Notfallmediziner wollen aufklären und Scheu vor Herzdruckmassage nehmen / Aktionen im Hauptbahnhof und ELBEPARK am 18. und 21. September

Im Kampf gegen den plötzlichen Herztod können auch medizinische Laien Leben retten. Wie das genau geht, das demonstrieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden in zwei öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Dafür sind die Mediziner am Mittwochnachmittag im Dresdner Hauptbahnhof und am darauf folgenden Sonnabend im ELBEPARK Dresden mit einem Informationsstand sowie Simulatoren zum Üben der Herzdruckmassage vor Ort. Die Aktionen finden im Rahmen der bundesweiten „Woche der Widerbelebung“ statt, für die der Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr die Schirmherrschaft übernommen hat. Damit auch Jugendliche ihre Chance als Lebensretter nutzen können, schult das Team der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie bereits am heutigen Montag drei Klassen der Oberschule Weixdorf.

Plötzlich bricht ein Mensch zusammen – Passanten bleiben erschreckt stehen. Einige von Ihnen wissen zwar noch ungefähr was zu tun ist. Aber die Angst, etwas falsch zu machen und auch der Ekel vor einer möglichen Mund-zu-Mund-Beatmung lässt sie zaudern. Wertvolle Minuten vergehen. Selbst die kurze Zeit, die professionelle Ersthelfer brauchen, um an den Ort des Geschehens zu kommen, ist zu lang: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand treten aufgrund des Sauerstoffmangels unwiderrufliche Schäden im Gehirn auf.

„Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen“, erklärt Prof. Thea Koch. Die Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Dresdner Uniklinikums muss es wissen: Sie ist die Chefin der Klinikärzte, die dafür sorgen, dass ein Patient eine Operation ohne Schmerzen übersteht. Darüber hinaus sorgen sie – wie die Kollegen der chirurgischen wie internistischen Fächer des Uniklinikums – dafür, dass schwer kranke oder verletzte Menschen lebensbedrohliche Krisen überstehen. Deshalb sind viele Klinikumsärzte als Lebensretter regelmäßig im Notarztwagen und im Hubschrauber Christoph 38 unterwegs.

Doch auch absolute Laien können Leben retten, wenn sie drei simple Regeln beherzigen: „Prüfen. Rufen. Drücken!“: Prüfen, ob die bewusstlose Person noch atmet. Dann unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Und schließlich fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. „Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschenleben gerettet werden“, berichtet Prof. Koch.

Um das Bewusstsein zu schärfen und die Menschen auf den neuesten Wissensstand zu bringen, beteiligen sich die Anästhesisten des Dresdner Uniklinikums an der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“. Hierzu sind sie am Mittwoch, dem 18. September, von 15 bis 18 Uhr am Dresdner Hauptbahnhof vor Ort, um Passanten zu informieren und mit ihnen die Herzdruckmassage zu üben. Unterstützt werden sie dabei von der City-Apotheke Dresden, die seit August im Bahnhof für die Dresdner und ihre Gäste da ist. „Wer auf seinen Körper achtet und die Risikofaktoren wie etwa zu hohen Blutdruck kennt, kann dazu beitragen, dass er selbst nicht einmal einen plötzlichen Herzstillstand erleidet“, erklärt Apothekerin Dr. Katja Daub. Ihr Team unterstützt den Aktionstag im Hauptbahnhof, in dem es den Blutdruck der Passanten kostenlos misst.

Am Sonnabend, dem 21. September sind die Anästhesisten des Dresdner Uniklinikums dann mit dem Informationsstand und den Simulatoren zum Üben der Herzdruckmassage im ELBEPARK Dresden. Auch hier können sich die Besucher von 15 bis 18 Uhr kostenlos schulen lassen. Die Teilnehmer erhalten im Nachgang eine Urkunde.

Weitere Informationen
www.einlebenretten.de/handeln.html

 

 

Uni-Hautklinik wird nach Umzug am 11.09.2013 offiziell eingeweiht

Bedingungen für Patienten und Mitarbeiter deutlich verbessert / Mehr Platz und Komfort in der Tagesklinik

Mit dem Umzug ins Haus 8 bietet die Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden vor allem seinen stationären Patienten deutlich mehr Komfort und verfügt erstmals über einen eigenen OP-Bereich. Zudem stärkt die Klinik ihr Angebot an innovativen Therapien, die den Patienten im Rahmen von Studien frühzeitig angeboten werden können. Der dazu neu geschaffene Bereich verfügt über drei Räume. In dem Studienzentrum werden Patienten vor allem mit innovativen Medikamenten gegen Metastasen des schwarzen Hautkrebses sowie gegen Schuppenflechte behandelt. Die Klinik verfügt über 48 Betten im vollstationären Bereich sowie sechs tagesklinische Betten – zwei mehr als bisher. Neben dem operativen Schwerpunkt mit jährlich 1.500 Eingriffen – allein 1.000 davon aufgrund von Krebserkrankungen – bietet die Uni-Hautklinik ein breites Spektrum ambulanter Untersuchungs- und Behandlungsmethoden an. Mit Ausnahme der Allergie-Abteilung werden ambulante Patienten in der Poliklinik Blasewitzer Straße 86 behandelt. Das neue Domizil der Klinik wird am heutigen Mittwochabend in einer Feierstunde offiziell eingeweiht.

„Mit dem Umzug sind nun auch die räumlichen Voraussetzungen für eine konkurrenzfähige Dermatologie auf universitärem Niveau geschaffen“, sagt Klinikdirektor Prof. Stefan Beissert. Erstmals verfügt die Klinik nun über einen eigenen klimatisierten OP-Trakt statt bisher nur über zwei Eingriffsräume. Damit können nahezu alle Operationen direkt in der Klinik vorgenommen werden. Verbessert hat sich auch die räumliche Situation im tagesklinischen Bereich. Die Patienten dieser klimatisierten Station lassen sich nun medizinisch auch per Monitor überwachen. Gravierend sind die Verbesserungen für die stationär versorgten Patienten. Jedes Zimmer verfügt nun über eine eigene Nasszelle und es gibt zusätzliche Einzelzimmer.

Neue Krebstherapien nutzen die Abwehrkräfte des Menschen
Der im vergangenen Jahr neu berufene Klinikdirektor Prof. Stefan Beissert baut nach dem Umzug ins Haus 8 das Angebot innovativer Therapien weiter aus. Hierfür wurden im dritten Obergeschoss des Gebäudes drei Räume eingerichtet, in denen Patienten im Rahmen von Studien ambulant mit neu entwickelten Medikamenten behandelt werden können. Dazu gehört unter anderem die Therapie von Hautkrebspatienten, bei denen bereits Metastasen festgestellt wurden. In Rahmen von Studien erhalten sie Antikörper, die dafür sorgen, dass das Immunsystem des Menschen diese Krebszellen attackiert. Denn die Ausbreitung von Tumoren ist deshalb so schwer zu stoppen, weil es diesen gelingt, bestimmte Abwehrzellen des menschlichen Organismus auszuschalten: Dazu verfügen die Krebszellen über einen Sensor, mit dem sie die Abwehrzellen in eine Art Schlummerzustand versetzen. Die Folge: der Tumor wird nicht mehr attackiert sondern toleriert. Deshalb entwickelten Forscher einen Antikörper, der diesen Sensor der Krebszelle – er trägt das Kürzel PD-1 – blockiert. Nach einer ersten grundlegenden Studie, deren Ergebnisse im vergangenen Jahr erstmals veröffentlicht wurden, folgen ab Herbst dieses Jahres weitere Tests. Daran können die ebenfalls in Haus 8 versorgten Patienten des Hauttumorzentrums am Universitäts KrebsCentrum Dresden teilnehmen.

Studien zu innovativen Therapien für Psoriasis-Patienten bilden einen weiteren Schwerpunkt der Uni-Hautklinik. Auch hier geht es um den Einsatz von Antikörpern. Ziel ist es, eine gegen den Körper selbst gerichtete Immunreaktion zu stoppen, welche die Schuppenflechte auslöst. Unter anderem wird in einer Studie die Wirkung des Antikörpers Interleukin wissenschaftlich überprüft.

Quellen: UKD

Letzte Änderung am Dienstag, 17 September 2013 21:04