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Spezialstation vereint Mutter und Kind während der Behandlung

Mutter Diana Frach mit ihrem Kinid Marle Felice auf der neuen Station; Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Mutter Diana Frach mit ihrem Kinid Marle Felice auf der neuen Station; Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Uniklinikum Dresden / Thomas Albrecht

Interdisziplinäre perinatologische Station unterstützt frühen Beziehungsaufbau trotz Krankenhausaufenthalt

Die Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden verbessern mit einer gemeinsamen Station die Versorgung zu früh oder krank geborener Kinder und deren ebenfalls behandlungsbedürftigen Mütter. In der neuen, am Mittwoch, dem 4. September, offiziell eröffneten interdisziplinären perinatologischen Station können damit zusätzlich zehn Kinder und acht Mütter zusammen durch Frauen- und Kinderärzte, spezialisiertes Pflegepersonal sowie Hebammen versorgt werden. In einer Eröffnungsveranstaltung am Mittwochabend würdigen Wilma Jessen, Referatsleiterin im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, und der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin, Prof. Rainer Rossi, die am Dresdner Uniklinikum geleistete Aufbauarbeit. Auf der Veranstaltung wird auch den Institutionen gedankt, die mit ihren Spenden die Ausstattung der neuen Räume unterstützt haben. Dies sind Bild hilft e.V. – Ein Herz für Kinder –, die Dresdner Kinderhilfe e.V. sowie die Weihnachts­aktion der Dresdner Neuesten Nachrichten. Die interdisziplinäre perinatologische Station ist eine der ersten ihrer Art in Deutschland und setzt den Kurs des Dresdner Uniklinikums fort, Maßstäbe setzende Formen der Versorgung zu entwickeln und umzusetzen.

„Mit der neu eröffneten Station baut das Universitätsklinikum ein beispielgebendes Projekt aus. Ziel dieses Vorhabens ist, Neugeborene und deren Eltern mit innovativen Konzepten und Strukturen optimal zu versorgen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Universitätsklinikums. „Dieses Vorhaben veranschaulicht ganz konkret die Rolle der universitären Spitzenmedizin in Deutschland: Das Uniklinikum ist zentraler Anlaufpunkt für besonders schwer erkrankte Menschen, die einer fachübergreifenden Versorgung bedürfen. – Gleichzeitig initiieren wir innovative Formen stationärer Versorgung, die nach einer wissenschaftlichen Überprüfung auch in anderen Krankenhäusern etabliert werden“.

„Die Interdisziplinäre perinatologische Station zeigt, dass das vor gut zehn Jahren eröffnete Universitäts Kinder-Frauenzentrum seinem hohen Anspruch gerecht wird, Patienten altersunabhängig und über die Grenzen der einzelnen Fachgebiete hinaus optimal zu versorgen“, so Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, zur Aufbauarbeit der Einrichtung, die bereits vor ihrem Wechsel nach Dresden begann. „Mit der Station setzt das Universitäts Kinder-Frauenzentrum die Politik einer familienzentrierten Versorgung konsequent fort: Denn um eine tragfähige Beziehung aufbauen zu können, sollten Kinder und Eltern so nah wie möglich zusammen sein – auch dann wenn beide Seiten medizinisch versorgt werden müssen. Dies kann die neue Station mit dem interdisziplinären Team aus Kinderärzten, Gynäkologen, spezialisiertem Pflegepersonal und Hebammen sicherstellen“, sagt Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Dresdner Uniklinikums.

Nachdem es den Neonatologen in den vergangenen Jahrzehnten darum ging, das Überleben der Frühgeborenen zu sichern, geht es uns heute um eine möglichst gute Entwicklung dieser Kinder bis ins Erwachsenenalter: „Sachsen nimmt mit der niedrigsten Säuglingssterblichkeit im Bundesgebiet eine Vorreiterrolle ein. Diese positive Entwicklung ist Genugtuung und Herausforderung zugleich. Denn die zu früh oder krank geborenen Kinder bedürfen über die intensivmedizinische Betreuung der ersten Lebenswochen hinaus einer spezialisierten wie umfassenden Versorgung, um deren Lebensqualität in den folgenden Jahren nachhaltig zu sichern“, sagt Prof. Mario Rüdiger, Leiter des Fachbereiches Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Mit der jetzt in Betrieb gegangenen Station erreicht die neonatologische Versorgung eine neue Qualität: „Bei der Betreuung der Babys und ihrer Mütter ist diese berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit von Kinderkrankenschwestern und Hebammen ein Novum. Wir erhoffen uns davon weitere positive Effekte in der entwicklungsfördernden Versorgung der zu früh oder krank geborenen Kinder“, sagt Andreas Müller, Pflegedienstleiter des Universitäts Kinder-Frauen­zentrums. Die neue Station ergänzt das bisherige Angebot des „FamilieNetz“: Das vor nun mehr fünf Jahren gestartete Projekt – heute ist es ein etabliertes Versorgungsangebot des Fachbereichs Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin – betreut die Familien Frühgeborener vor allem auf psychosozialer, pflegerischer und sozialmedizinischer Ebene. In dem neuen Angebot geht es nun darum, auch in den Situationen zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine enge Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu ermöglichen, in denen auch die Mutter stationär versorgt wird. Bisher ging das mit einer räumlichen Trennung der ebenfalls medizinisch zu versorgenden Mütter einher. „Wenn nun das Krankenbett der Mutter auf der neuen Station neben dem ihres Säuglings steht, können wir auch in dieser Situation den frühestmöglichen Aufbau sicherer Eltern-Kind-Bindungen mit allen positiven Auswirkungen auf die gesundheitliche Entwicklung des Kindes und die familiäre Lebensqualität unterstützen“, sagt der Leiter des „FamilieNetz“, Privatdozent Dr. Jörg Reichert.

Quelle: Uniklinik Dresden

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