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Schmerzregister: 300.000. Datensatz in Dresden erhoben

Schmerzregister: 300.000. Datensatz in Dresden erhoben Uniklinik Dresden

Ziel von „QUIPS“ ist Verbesserung der Schmerztherapie nach Operationen / Über 170 Kliniken beteiligen sich

Das in den vergangenen zehn Jahren von Medizinern der Uniklinik Jena aufgebaute Schmerzregister QUIPS erfasst die Versorgungsqualität in der postoperativen Schmerztherapie. Die große Beteiligung der Kliniken in Deutschland an diesem Benchmarking-Projekt beweist, wie sehr den Schmerztherapeuten und Operateuren eine schmerz­arme Genesung ihrer Patienten am Herzen liegt. Kürzlich wurde der 300.000 Datensatz erhoben – dafür beurteilte ein Patient des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden seine Schmerzen nach der OP.

Mehr als 13 Millionen Operationen werden jährlich in Deutschland vorgenommen. Viele Patienten befürchten, dass sie nach einem chirurgischen Eingriff mit mehr oder weniger starken Schmerzen rechnen müssen. Ausmaß und Dauer der Schmerzbelastung können jedoch durch eine optimierte Schmerzbehandlung, die oft schon während der Anästhesie beginnt, entscheidend reduziert werden. Hier setzt das vom Universitätsklinikum Jena koordinierte QUIPS-Projekt (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) an.

Die Funktionsweise von QUIPS ist einfach: Am ersten Tag nach der OP werden die Patienten gebeten, einen Fragebogen zu den funktionellen Auswirkungen ihrer Schmerzen, den Nebenwirkungen der Therapie und zur Patientenzufriedenheit auszufüllen. Gemeinsam mit einigen Angaben zu Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen des Patienten sowie zur Art des Eingriffs und zur Medikation werden die Daten dann anonymisiert an eine externe Datenbank übermittelt, dort analysiert und sofort an die teilnehmenden Kliniken zurückgemeldet. So können diese ihr Verbesserungspotential erkennen, von den guten Kliniken lernen und unmittelbar die Auswirkungen neuer Behandlungsverfahren beobachten.

Die Attraktivität dieses industrieunabhängigen Projektes, das von den anästhesiologischen und chirurgischen Fachgesellschaften unterstützt wird, lässt sich deutlich in der seit Jahren stetig wachsenden QUIPS-Teilnehmerzahl ablesen. Hatte QUIPS Ende 2007 erst 31 Teilnehmer, so ist die Anzahl der teilnehmenden Kliniken inzwischen auf 173 Krankenhäuser angestiegen, darunter große private Kliniken und viele Universitätskliniken.

Grund zum Feiern gab es Ende Juli, als der 300.000. Datensatz eingegeben wurde. Das Universitätsklinikum Dresden, seit 2010 aktiver QUIPS-Teilnehmer, gab den ‚Jubiläumsdatensatz’ ein – er stammt aus der HNO-Klinik. „Die Teilnahme an QUIPS hat uns geholfen, Defizite zu erkennen und daraus angepasste und optimierte Behandlungsabläufe zu entwickeln. Darüber hinaus konnte mit der Teilnahme an QUIPS und der Diskussion der Ergebnisse eine Sensibilisierung für diesen Problembereich am Klinikum erreicht werden“, kommentiert Prof. Rainer Sabatowski, der das Universitäts SchmerzCentrum am Dresdner Uniklinikum leitet. „Die riesige Datenbank ermöglicht uns darüber hinaus, die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsverfahren im klinischen Alltag zu beurteilen und die optimale Schmerztherapie nach einzelnen Operationen zu identifizieren“, ergänzt Prof. Winfried Meißner, QUIPS-Koordinator aus der Jenaer Uniklinik.

Quelle: GEMEINSAME MEDIEN-INFORMATION des Universitätsklinikums Jena und des  Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden

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