In diese Richtung zielt auch eine Neuregelung im Transplantationsgesetz: Seit dem 1. November 2012 gilt die sogenannte Entscheidungslösung. Danach werden künftig alle Bürgerinnen und Bürger, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, von ihrer Krankenkasse oder von ihrer privaten Krankenversicherung angeschrieben und aufgefordert, eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende zu treffen.

Dies ist aktuell wichtiger denn je: Im Jahr 2012 haben in Sachsen 55 Menschen (2011: 77) nach ihrem Tod Organe gespendet. 171 Organe (2011: 247) konnten für eine Transplantation (in Deutschland oder im Ausland, vermittelt durch Eurotransplant) entnommen werden. Mit 13,3 Organspendern pro Million Einwohner lag Sachsen 2012 zwar noch leicht über dem Bundesdurchschnitt (12,8 Organspender pro Million Einwohner). Gleichwohl ist der enorm starke Rückgang im Vergleich zum Jahr 2011 deutlich erkennbar.

Dies dürfte hauptsächlich auf die in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahr bekannt gewordenen Manipulationen bei Lebertransplantationen zurückzuführen sein. Gesundheitsministerin Clauß zeigte sich betroffen darüber, dass es auch am Universitätsklinikum Leipzig solche Manipulationen gegeben hat. Die genaue Aufklärung dieser Vorkommnisse liege nun bei den zuständigen Behörden, insbesondere bei der Staatsanwaltschaft. »Wir sollten Vertrauen in diese Verfahren haben und uns in unserem Eintreten für Organspende nicht beirren lassen!«, so die Ministerin. Denn allein in Sachsen warten ca. 700 Patienten auf ein lebensrettendes Organ.

Im Zusammenhang mit dem Tag der Organspende steht auch die Auszeichnung von Krankenhäusern, die sich besonders im Organspendeprozess engagieren. Diese Auszeichnung findet seit 2005 gemeinsam mit Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Region Ost statt. Der diesjährige Festakt wird am 5. Juni in der Erfurter Staatskanzlei begangen.

Quelle: Staatsministerium Gesundheit