Switch to the CitySwitch to the City

TUD - Aktuelles - Verstärkung für das cfaed: zwei neue Professoren in der Organischen Elektronik

Das Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed), Exzellenzcluster der Technischen Universität Dresden (TUD) für Elektronik, bekommt internationale Verstärkung im Bereich der Organischen Elektronik: Prof. Dr. Stefan Mannsfeld kehrt als gebürtiger Dresdner nach einem langjährigen Forschungsaufenthalt an der renommierten Stanford Universität in Kalifornien wieder an seine Heimat-Uni zurück. Prof. Xinliang Feng aus Shanghai/China war zehn Jahre lang am Mainzer Max-Planck-Institut für Polymerforschung tätig, bevor er den Ruf nach Dresden als Professor für „Molekulare Funktionsmaterialien“ annahm. Interdisziplinäre Forschung auf hohem Niveau einerseits, ein familienfreundliches Umfeld vor allem mit guter Kinderbetreuung andererseits, waren Gründe für ihr Kommen.

Stefan Mannsfeld: Einmal Dresden-Stanford und zurück

Eigentlich hatte Stefan Mannsfeld alles, was sich das Forscherherz wünscht: Eine feste Stelle an der kalifornischen Stanford Universität in einem interessanten Forschungsumfeld und für seine große Familie ein schönes Haus im Silicon Valley. Und doch zog der 40-Jährige für eine Professur im cfaed einmal um die halbe Welt. Warum? Zum einen, weil er damit in seine Geburtsstadt zurückkehrt. An der TUD machte der Physiker in den 90erJahren zunächst sein Diplom und dann seinen Doktor bei Professor Karl Leo im Institut für Angewandte Photophysik. „Zum anderen habe ich im Exzellenzcluster besondere Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit auf international höchstem Niveau, wie man sie sonst nur sehr selten auf der Welt findet.“ Die Forschungserfahrungen aus Stanford im Bereich des „Chemical Engineering“ will er nun in seine Professur für Organische Bauelemente an der TUD einbringen und weiterentwickeln. „Zum Beispiel wollen wir organische Sensoren für die medizinische Diagnostik entwickeln. Da genügt ein dünnes transparentes Biopflaster und alle Blutwerte könnten auf einfache Weise gemessen werden.“ Auch unter ökologischen Gesichtspunkten sei sein Forschungsschwerpunkt interessant: „Mit Kohlenstoff-Verbindungen können wir biologisch abbaubare Schaltkreise zu sehr geringen Preisen herstellen.“ Zudem will er neuartige Druckverfahren mit Tinte aus organischen Materialien optimieren.

Seiner amerikanischen Frau machte Stefan Mannsfeld Dresden auf vielfältige Art schmackhaft. „Vom Christstollen war sie schon durch die Weihnachtspakete meiner Eltern begeistert. Außerdem habe ich sie mehrfach in die Semperoper ausgeführt.“ Auch die bessere Kinderbetreuung in Sachsen war angesichts der vierköpfigen Kinderschar ein Argument. „In Kalifornien kostet ein Kindergartenplatz mehr als das 10-fache dessen, was wir hier in Dresden bezahlen.“ Der Wissenschaftler erinnert sich auch noch gern an die Zeit, als er im Jugendchor der Philharmonie gesungen hat. „Diese Stadt lebt und atmet eine Kultur – da können die allermeisten amerikanischen Städte nicht mithalten.“

Chinesischer Professor setzt auf deutschen Teamgeist

„Die deutsche Fußballmannschaft hat ja auch als Team die Weltmeisterschaft gewonnen. Es gab  keinen Superstar wie den Argentinier Messi – das gefällt mir.“ Der das sagt, ist kein Deutscher, sondern Chinese. Doch Xinliang Feng ist inzwischen schon ein sehr ‚deutscher‘ Chinese, lebt und forscht er doch nun seit zehn Jahren hier. Im August wechselte der Chemiker vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz zum cfaed. Der 34-jährige ist nun neben Stefan Mannsfeld und Jeronimo Castrillon (Lehrstuhl für Compiler Bau, seit Juni 2014) einer der ersten drei neu berufenen Professoren, die dem Exzellenzcluster für Elektronik der TUD ein eigenes und unverwechselbares Profil verleihen sollen. „Es passte eben sehr gut – mein Forschungsgebiet im Bereich der Organischen Elektronik und das herausragende interdisziplinäre Umfeld hier im Cluster“, sagt der neue cfaed-Professor für „Molekulare Funktionsmaterialien“, der schon seit 2010 auch eine außerordentliche Professur an der Shanghai Jiao Tong University innehat. „Deutschland ist  sehr stark in der Chemieforschung“, sagt der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftler zu seiner Entscheidung. Doch den Ausschlag für die Dresdner Uni gaben auch private Gründe: „Meine Frau war Junior-Professorin für Raumplanung in Darmstadt“, erzählt Xinliang Feng. „Nun hat sie eine Forscherstelle am Dresdner Leibniz-Institut für Ökologische Raumentwicklung.“ Auch für ihn passt die Kinderbetreuung in Dresden – gerade hat er seinen dreijährigen Sohn in den Uni-Kindergarten gebracht.

Die Professur will der Chemiker, der sein Büro im Hempel-Bau der Chemischen Fakultät hat, zunächst auf ein Dutzend Wissenschaftler ausbauen. „Ich möchte mich in die cfaed-Forschungspfade ‚Organische Elektronik‘, ‚Kohlenstoff‘ und ‚Silizium Nanodrähte‘ einbringen“, sagt Xinliang Feng. „Außerdem möchte ich neue Impulse in die Graphen-Forschung einbringen. Eventuell wird hierfür sogar ein neuer Forschungspfad im cfaed eingerichtet.“ Dabei setzt er auf Teamarbeit. „Gute Zusammenarbeit schätzen wir in China  sehr – nicht nur beim Fußball.“

Das Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) ist das Exzellenzcluster für Elektronik der TU Dresden. Im Forschungsverbund von elf Partnerinstituten arbeiten rund 300 Wissenschaftler aus den Bereichen Elektrotechnik und Informatik, Werkstoffwissenschaften, Physik, Chemie, Biologie und Mathematik.

Download Foto Prof. Mannsfeld (Foto: Jürgen Lösel)Download Foto Prof. Feng (Foto: Jürgen Lösel)

Informationen für Journalisten:Birgit Holthauscfaed-PressereferentinTel.: 0351 463-42848Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Authors: Technische Universität Dresden

Lesen Sie mehr http://tu-dresden.de/aktuelles/news/cfaed_profneu

  • Autor
  • Das neuste vom Autor
  • Video
  • Galerie
Anzeigen
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com